Was will ich als Therapeutin, Trauerbegleiterin und Kartenlegerin bewirken?

Meine Bestimmung kenne und lebe ich
Es ist mal wieder soweit: Judith Peters hat zu einer Blog-Challenge #blogyourpurpose aufgerufen: ist doch klar, dass ich dabei bin. Das Thema diesmal ist Purpose - frei übersetzt Bestimmung. In vielen Gesprächen habe ich meinen Gesprächspartnern schon erzählt, dass ich meine Bestimmung gefunden habe und meine Erfahrungen, Ausbildungen und Talente mich zu meiner Berufung als selbstständige Psychotherapeutin und Trauerbegleiterin geführt haben. Dieser Überzeugung bin ich nach wie vor. Bevor wir allerdings unseren Blogartikel schreiben, gibt Judith eine Einführung und diesmal war es außerordentlich spannend. Sie hat nämlich auf bestimmte Mindfucks hingewiesen, die wir im Zusammenhang mit dem Thema Berufung oder Bestimmung haben können.
Inhaltsverzeichnis
1. Mindfucks zum Thema Bestimmung
2. Quellen der Bestimmung
3. Finden der Bestimmung
4. Bist du bereit für deine Bestimmung?
Mindfucks zum Thema Bestimmung
1. Wir haben nur eine Bestimmung - ja das denken wir oft und dadurch wir diese eine Bestimmung riesen groß und viel zu schwer zu erreichen. Warum können wir nicht im Laufe unseres Lebens mehreren Bestimmungen folgen?
2. Unsere Bestimmung wird uns bei unserer Geburt mitgegeben. Ja ich weiß, dass das viele von uns denken und auch dieser Gedanke engt uns ein. Was wenn wir unsere Bestimmung erst mit 99 Jahren finden oder ausleben können?
3. Unsere Bestimmung wartet da draußen und wird uns von alleine finden, wir müssen nur geduldig sein.
4. Wenn ich ganz am Boden liege, finde ich meine Bestimmung - auch hier wieder eine Gegenfrage: kannst du deine Bestimmung nicht auch ohne Krise finden? Bei mir zum Beispiel hat es sich im Laufe der Zeit ergeben bzw. alle Puzzleteile haben sich zusammen gefügt. In meiner akuten Verlustsituation, hätte ich im Leben nicht daran gedacht, dass dieses Gefühlschaos nun meine Bestimmung ist.
5. Ich habe keine Bestimmung! Und wenn es so wäre, wäre es schlimm für dich? Bist du genug auch ohne Bestimmung?
6. Wenn ich meine Bestimmung gefunden habe, wird alles gut! Hm, wer genau sagt das? In der Coachingszene wird das häufig so gesagt und ehrlich gesagt löst das einen riesen Druck bei den Menschen aus. Es ist ähnlich wie mit der Frage nach dem glücklich sein. Wenn ich dies oder jenes habe, wenn ich so erfolgreich wie xy bin, dann bin ich (endlich) glücklich...
Hast du dich bei einem dieser Gedanken wiedergefunden? Hast du dir schon mal Gedanken über deine Bestimmung gemacht?
Vielleicht ist eine bessere Frage: Was will ich, in einer Welt in der alles möglich ist, bewirken?
Quellen der Bestimmung
Ehrlich gesagt habe ich mir darüber bisher keine Gedanken gemacht woher man seine Bestimmung haben kann. Einige erlangen ihre Bestimmung durch die eigene Geburt - so ist es in Königshäusern üblich oder wenn eine bestimmte Geburtsfolge darüber bestimmt, wer der Nachfolger für das Familiengeschäft wird. Bestimmung kann man auch durch Auserwählung erhalten - wie z.B. durch die Wahl eines politischen oder kirchlichen Amtes. Oder man findet seine Bestimmung durch das Auflehnen gegen Ungerechtigkeiten in der Welt - Greta Thunberg ist hier als Vorreiterin zu nennen. Vielleicht stößt man auch eher zufällig auf seine Bestimmung indem man etwas folgt was Spaß macht, ein Talent ausbaut oder sich von seinen Visionen leiten lässt. Bei all diesen Quellen der Bestimmungsfindung finde ich mich nicht wieder - sondern bei der letzten Kategorie: Bestimmung durch einen Schicksalsschlag.
Mein Schicksalsschlag ereignete sich am 5. Oktober 2005 als mein Vater im Alter von 55 Jahren plötzlich verstarb. Ich war damals zarte 22 Jahre, war mitten im Psychologiestudium und wohnte mit meinem Freund in unserer ersten gemeinsamen Wohnung. Es traf mich wie ein Schlag und ich kam einige Zeit gar nicht gut damit zurecht, dass sich mein Leben von nun an so drastisch ändern sollte. Tiefer in meine Geschichte kannst du hier eintauchen.

Mitte der 80er Jahre - da war meine Welt noch in Ordnung
Jetzt fast 18 Jahre später kann ich sagen, dass der frühe Tod meines Vaters meine Bestimmung heute als Trauerbegleiterin zu arbeiten, deutlich geprägt/ vorbestimmt hat. Der Verlust meines Vaters war für mich ein brutales Geschenk, denn es hat mir meine Bestimmung auf dieser Erde beschert. Menschen in Krisen und Verlustsituation bei Seite stehen zu können ohne Mitzuleiden erfüllt mich zutiefst mit Dankbarkeit und Demut.

Meinen Klienten stehe ich immer zur Seite
Ich beschäftige mich jeden Tag mit trauernden Angehörigen, mein seelischen Schmerzen und aussichtslos erscheinenden Geschichten von Menschen die schlimmes erlebt haben. Jeden Tag kämpfe ich dafür, dass es in der Gesellschaft einen offeren Umgang mit den Themen Tod, Sterben und eigener Endlichkeit gibt. Ich führe Gespräche und verhelfe Menschen raus aus der Hilflosigkeit in die Selbstermächtigung und diene dabei als Vorbild, was es auch geschafft hat. Und meine Bestimmung geht weiter bzw. habe ich heute gelernt, dass man auch mehrere haben darf: ich brenne dafür meine Kinder zu selbstbewussten Kindern zu entwickeln, ihnen alle Freiräume zu lassen die sie brauchen um selbstbestimmt durch diese Welt gehen zu können. Dafür überschütte ich sie mit Liebe, bin offen für ihre Bedürfnisse und lebe im Moment. Sie dürfen jederzeit alle Fragen stellen die sie an das Leben haben, es gibt keine Tabus und oft wird es sogar philosophisch. Von der Natürlichkeit, Neugier und Authentizität unserer Kinder können wir uns beflügeln lassen und zu besseren Menschen werden!
Finden der Bestimmung
Vielleicht haben dich meine einführenden Worte schon dazu inspiriert über deine Bestimmung nachzudenken oder du konntest sie bereits für dich ausmachen?! Vielleicht aber - und das denke ich ist bei den Meisten die meinen Blog lesen der Fall - hast du keine Ahnung wie du deine Bestimmung finden sollst und wenn du sie hast sie ausleben können. Schließlich gibt es auch einen Kühlschrank der gefüllt werden will, Rechnungen und Verpflichtungen die es dir unmöglich machen, das zu tun, was deine Bestimmung/ Berufung ist. Deshalb an dieser Stelle die Frage: Musst du von deiner Bestimmung leben können? Oder macht es vielleicht Sinn erst mal einen "Brotjob" zu haben um nicht ständig mit existenziellen Ängsten leben zu müssen. Du bist nämlich auch keine Hilfe für die Gesellschaft, wenn du unter Dauerstrom stehst und Menschen zu deinen Angeboten überreden musst. Mit Sicherheit ist der erste Schritt deine Berufung zu finden und dann eine Strategie zu finden sie Stück für Stück mehr ausleben zu können.
Um deiner Bestimmung näher zu kommen eignet sich die IKIGAI-Methode.

IKIGAI zum Ausfüllen
Erst vor kurzem habe ich es für mich erneut erstellt - diesmal mit Bildkarten. Dazu habe ich für jeden Bereich ein bis zwei Karten mit verschiedenen Motiven gezogen und dazu dann assoziiert. Und was soll ich sagen, es hat total gepasst.

Mein IKIGAI aus März 2023
Im Bereich "Was ich liebe" habe ich intuitiv ein Unterwasserbild gezogen. Wasser ist mein Element und ich schätze die Schönheit der Natur. Ich liebe pink und den deutlichen Kontrast zum blauen klaren Wasser. Forschen und deep dive sind auch Dinge die ich liebe. Nun ja die Karte passte sehr gut.
Im Bereich "Was ich gut kann" kam der Schlüssel. Oft wurde mir schon gesagt, dass ich vertrauenswürdig bin und in meinen Begleitungen habe ich natürlich Schweigepflicht. Es fällt mir leicht das einzuhalten.
Die Karten zu "Womit ich Geld verdienen kann" waren zum Einen bunt geschminkte geschlossene Augen und eine Person mit einer angezündeten Wunderkerze. Im ersten Moment dachte ich ich solle Visagistin werden - was ich tatsächlich mit 16 Jahren dachte zu werden. Bei näherem Hinsehen wurde mir klar, dass ich damit Geld verdienen kann, die Schönheit in Personen zu sehen, auch wenn ihre Augen noch verschlossen sind und ihren ein bisschen Magie in ihrem Leben schaffen kann. Die Verbindung zu sich selbst und eine Verbindung zu etwas Höherem schafft so einen Mehrwert für meine Klienten, dass sie gerne bereit sind meine Begleitung zu bezahlen.
Im letzten großen Kreis "Was die Welt von mir braucht" habe ich eine Baustelle gezogen und im ersten Moment konnte ich damit nichts anfangen. Aber dann wurde es mir schlagartig klar. Ich war dazu berufen seelische Baustellen zu erkennen und daran zu arbeiten.
Jetzt kamen die Überschneidungen - wir beginnen oben links und gehen dann wieder gegen den Uhrzeigersinn im Kreis. Das erste Kästchen ist die Leidenschaft. Da habe ich ein Foto mit einem Fotograf gezogen. Für mich bedeutet es, dass meine Leidenschaft darin besteht, dass ich genau hinsehe, das Schöne sehe und ich Ideen habe es festhalten zu können. Im Kästchen Beruf habe ich ein schwarz-weißes Foto von einer Frau mit verschlossenen Augen gezogen. Anscheinend geht es wieder darum Menschen auf ihrem Weg zu helfen aus einer aussichtslosen Situation wieder dazu zu befähigen die Augen zu öffnen und in eine hoffnungsvolle Richtung führen zu können. Im Kästchen
Berufung habe ich ein Foto von gestapelten Koffern gezogen und wusste im ersten Moment nicht so recht die Bedeutung dazu. Aber dann wurde es klar: ich bin eine jemand, der Menschen bei seiner Reise zu sich selbst begleiten. Im Rucksack oder Koffern trägt jeder Mensch seine Erfahrungen, Erlebnisse, Schicksalsschläge und dazugehörigen Emotionen mit sich. In meinen Begleitungen bekomme ich immer wieder Einblicke in die Koffer meiner Klienten. Es wird von Koffer Erlebnissen anschaulich erzählt, in weiteren Sitzungen ergänzt oder weggelassen und emotional ausgedrückt. Manchmal mit Tränen, manchmal wird auch herzlich gelacht. Alles darf sein und trägt zu Bewältigung bei um langsam an den Punkt zu kommen wieder hoffnungsvoller in die Zukunft blicken zu können. Im Kästchen Aufgabe habe ich ein Foto von einem Pärchen gezogen, was sich an den Händen hält. meine Aufgabe begreife ich darin Verbindung zu schaffen, Konflikte zu lösen, dass wir ein miteinander in Frieden und Harmonie leben können. -
Mein Ikigai (die mittlere Karte) war ein Foto von einer Glaskugel. In der Essenz, meinem Lebenssinn, meiner Bestimmung oder wie man es auch immer nennen möchte, geht es darum etwas zu sehen, in mir, in anderen und im jetzigen Augenblick. Es geht um eine Rückschau, wahre und authentische Verbindung im Jetzt und eine Aussicht auf ein Leben was nach den eigenen Vorstellungen gestaltet ist. Wir alle werden unser Leben mit dem Tod beenden, warum bis dahin nicht das Leben erschaffen was sinnhaft und lebenswert ist?!
Bist du bereit für deine Bestimmung?
Vielleicht fragst du dich jetzt wie im alles in der Welt du deine Bestimmung einfach so anhand von ein paar Karten finden sollst. Lass es mich so ausdrücken, ich mache das seit fast 20 Jahren. Ich habe mich schon als junge Erwachsene mit psychologischen Prozessen, Innenschau und Selbsterkenntnissen beschäftigt. In dieser Zeit habe ich immer Hilfe angenommen und mich begleiten lassen. Du musst das also nicht alles alleine und auf Anhieb können und schaffen. Wenn du magst, begleite ich dich auf deinem Weg zu deiner Berufung - oder wir finden raus, dass es gar nicht das ist im Leben was du brauchst. Buche dir dazu gerne ein kostenloses Kennenlerngespräch und wir besprechen wie wir deinen Weg gemeinsam gehen können.

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