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Warum ist der Tod eines Haustieres so schlimm für uns?


Frau mit blonden Haaren guckt freundlich in die Kamera
Freud und Leid im Urlaub

Auf diesem Bild in Südholland sehe ich total glücklich aus. War ich auch zu diesem Zeitpunkt. Was am Abend im Urlaub passiert ist und warum Freud und Leid an diesem Tag so nah aneinander lagen, kannst du weiter unten lesen. Außerdem möchte ich näher betrachten, warum der Tod eines Haustieres so schlimm für uns ist und wie wir mit diesem Verlust umgehen können.


 


Inhaltsverzeichnis



 


Meine kürzlich gemachte Erfahrung


Das Bild oben zeigt mich in unserem Urlaub in Südholland. Meine Haare wehen und ich genieße die Sonne und den Strand. Ein wundervoller Tag, der sich zum Abend hin noch ändern sollte. Nach dem Strandaufenthalt war eine Fahrradtour geplant. Kaum 50 Meter gefahren sah ich ein kleines Entenküken am Straßenrand sitzen - ohne seine Mutter. Ich hielt Ausschau und folgte dem Küken. In seiner Verzweiflung rannte es direkt auf eine vielbefahrene Straße zu und so versuchte ich es in Richtung der Dünen zu treiben um es schließlich einzufangen. Es war sehr aufgeweckt und quietschlebendig. Ich suchte weiter seine Mutter, doch vergeblich. So trug ich es zu unserem Bungalow und bereitete ihm ein Nest in dem es erst mal Unterschlupf fand.


Entenküken in meiner Hand
Das gefundene Entenküken

Das gefundene Entenküken


Nachdem das Küken vermeintlich in Sicherheit gebracht war, widmete ich mich wieder der Kinderbetreuung. Mein Mann fuhr alleine seine Tour und die Kids und ich gingen baden. Als ich nach ca. einer halben Stunde wieder nach dem Entchen schauen wollte, sah ich es auf dem Rücken liegend und leblos in seinem Nest. Schockstarre. Und dann ging das Gedankenkarussell los: Was hatte ich dem Küken angetan? War es in dem Teller mit Wasser ertrunken? War es erfroren? Litt es vorher schon an einer Krankheit und wurde von der Mutter verstoßen? 1000 Gedanken rasten durch meinen Kopf und ich fühlte mich schuldig. Pause - Sammeln - Nachdenken.

Ziemlich schnell beschloss ich, das Küken in dem nahegelegenen Kanal zu bestatten. Die Kinder und ich waren sehr traurig und brachten das auch zum Ausdruck. Die Nacht war unruhig und nicht erholsam.


Dieses kleine Beispiel zeigt wie schnell wir emotional verbunden zur Natur und zu Tieren sind. Obwohl ich das Küken nur eine Stunde kannte, hat es direkt etwas bei mir ausgelöst und mein Beschützerinstinkt und meine Muttergefühle kamen zum Vorschein.


 


Warum ist es so schlimm ein Haustier zu verlieren?


Ein Haustier zu verlieren, sei es ein Hund, eine Katze, ein Kaninchen oder ein anderer tierischer Gefährte, ist oft eine der herzzerreißenden Erfahrungen im Leben eines Tierliebhabers. Diese pelzigen Familienmitglieder hinterlassen tiefe Spuren in unseren Herzen, und wenn sie über die Regenbogenbrücke gehen, können die emotionalen Auswirkungen überwältigend sein.


Einzigartige Verbindung: Haustiere sind mehr als nur Tiere, die wir füttern und pflegen. Sie entwickeln eine einzigartige emotionale Verbindung zu uns. Im Laufe der Zeit werden sie zu loyalen Begleitern, die bedingungslose Liebe, Freude und Trost schenken. Ihre bedingungslose Zuneigung und Hingabe schaffen eine tiefe Bindung, die es schwer macht, sie gehen zu

lassen.


Teil der Familie: Haustiere sind in vielerlei Hinsicht Teil unserer Familie. Sie teilen unseren Alltag, unsere Höhen und Tiefen, und ihre Anwesenheit macht unser Zuhause zu einem warmen und lebendigen Ort. Wenn ein Haustier stirbt, fühlt es sich an, als ob ein Familienmitglied fehlt, und der Schmerz dieses Verlustes ist vergleichbar mit dem Verlust eines menschlichen Familienmitglieds.


Unschuld und Unwissenheit: Ein Aspekt, der den Tod eines Haustieres besonders schwer macht, ist ihre Unschuld und Unwissenheit über ihre eigene Sterblichkeit. Im Gegensatz zu uns Menschen sind Haustiere sich nicht bewusst, dass sie eines Tages sterben werden. Diese Unschuld und die Unfähigkeit, ihnen den Ernst der Situation zu erklären, können uns das Gefühl geben, dass wir die Verantwortung tragen, sie zu beschützen und ihnen ein langes, glückliches Leben zu ermöglichen.


Bedingungslose Liebe und Trost: Haustiere sind oft unsere besten Freunde und Vertrauten, zu denen wir gehen, wenn wir Trost oder Freude brauchen. Sie haben die besondere Gabe, uns zu beruhigen, wenn wir gestresst oder traurig sind. Wenn sie nicht mehr da sind, fehlt uns diese unbedingte Liebe und Unterstützung, was den Schmerz ihres Verlustes verstärkt.


Gesellschaft und Routine: Haustiere sind nicht nur emotional wichtig, sondern sie können auch einen erheblichen Einfluss auf unsere tägliche Routine haben. Sie geben uns Struktur, indem sie feste Fütterungszeiten und Spaziergänge vorgeben. Ihr plötzliches Fehlen kann ein Gefühl der Leere erzeugen und uns vor Augen führen, wie sehr sie unseren Alltag geprägt haben.


 


Wie kann mit dem Verlust umgegangen werden?

Den Tod eines Haustieres zu verarbeiten, ist ein individueller Prozess, und es gibt keine "richtige" oder "falsche" Art zu trauern. Hier sind einige Wege, wie man mit diesem schmerzhaften Verlust umgehen kann:

Trauern erlauben: Verleugnen Sie nicht Ihre Gefühle. Es ist okay, traurig zu sein und zu weinen. Geben Sie sich die Zeit und den Raum, um Ihren Emotionen freien Lauf zu lassen.


Gefühle mitteilen: Sprechen Sie mit Freunden, Familienmitgliedern oder anderen Tierliebhabern über Ihren Verlust. Das Teilen Ihrer Gefühle kann eine große Erleichterung sein und Ihnen helfen, mit Ihrer Trauer umzugehen.


Andenken erstellen: Erstellen Sie ein Fotobuch oder eine Collage mit Bildern Ihres Haustieres, um die schönen Erinnerungen zu bewahren. Sie können auch eine Kerze anzünden oder einen besonderen Platz in Ihrem Zuhause schaffen, um Ihrem geliebten Tier zu gedenken.


Abschied planen: Für den Abschied von Ihrem geliebten Haustier gibt es heutzutage viele Möglichkeiten der Gestaltung. Es kann beigesetzt werden mit einer Abschiedsfeier oder sie planen ein Ritual in Ihrem Garten und erweisen dem Tier die letzte Ehre.

Unterstützung suchen: Es gibt ausgebildete Trauerbegleiter, die Ihnen in dieser schwierigen Zeit beistehen können. Vielleicht stoßen Sie mit Ihrer Tierliebe auf taube Ohren bei Ihrer Familie und Ihren Freunden. Ein Tier zu verlieren ist ein ernstzunehmender Verlust, der betrauert werden darf. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie das Bedürfnis danach haben.


Zeit heilt Wunden: Der Schmerz wird mit der Zeit verblassen, aber die Erinnerungen an Ihr Haustier werden für immer in Ihrem Herzen bleiben. Erlauben Sie sich, sich an die glücklichen Momente zu erinnern und Ihre Liebe zu Ihrem treuen Freund zu feiern.


Der Tod eines Haustieres ist zweifellos eine schmerzhafte Erfahrung. Aber die Liebe und die wertvollen Erinnerungen, die sie uns hinterlassen, machen sie zu einem unvergesslichen Teil unseres Lebens. Lasst uns gemeinsam die Bedeutung unserer tierischen Begleiter würdigen und ihre Hingabe und Freundschaft schätzen, solange sie uns auf dieser Reise begleiten.


In diesem Sinne:

R.I.P. liebes Entenküken - viel Spaß im Kükenhimmel. Es war schön, dich einen Moment in meinem Leben gehabt zu haben!


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